Schlögener Donauschlinge

Das Haibacher "Naturwunda" ist die Schlögener Donauschlinge! 
(zu sehen oben im Bild)

 Wenn du den Blick zur Donau senkst, dabei an etwas Liebes denkst, kurz, still verharrst wie im Gebet, ein Wunsch dir in Erfüllung geht.“
Zu lesen ist dieser Spruch am Aussichtspunkt Schlögener Donaublick, der einen imposanten Einblick ins Durchbruchstal der Donau gewährt.

Sie erreichen diesen einzigartigen Donaublick zu Fuß über den Donausteig, den Ciconia Weg oder auch vom Steiner Felsen (Parkplatz Eckersdorf, 4083 Haibach). Die zahlreichen Wanderwege führen Sie durch eine einzigartige Welt von Fauna und Flora der Naturwunda-Gemeinde: zum Schlögener Donaublick (Parkplatz Schlögenleiten, 4083 Haibach), zur Linetshuber Aussicht, uum Au-Blick, dem Steinerfelsen zurück übers Ortszentrum (Parkplätze Kirchenplatz, Römerstraße) zum Kalvarienberg und auch in den Römerpark Schlögen und das idyllisch gelegene Inzell.

Diese Rarität - genannt "epigenetisches Durchbruchstal"  ist entstanden, als sich die Donau in den weichen Schichten des Tertiär ihr mäanderförmiges Bett suchte und dieses später auf dem harten Granitgestein beibehalten musste. Durch die nachfolgende Hebung der Landmasse grub sich die Donau fast 300 m tief ein und schuf auf diese Weise das Engtal, welches in der Schlögener Schlinge nahezu einen vollen Kreis bildet. Aufgrund der unterschiedlichen Härte der einzelnen Gesteinsarten des böhmischen Massivs und der unterschiedlichen Erosion sind die Talhänge verschieden stark geneigt. Im Bereich der Schlögener Schlinge (Ruine Haichenbach und Steiner Felsen), bei Hinteraigen, beim Schloß Neuhaus sowie im Tal der Ranna und des Kößlbaches bildeten sich wildromantische Felsabstürze. Auch Blockströme sind vereinzelt unter der Waldbedeckung zu erkennen.

Klima: Die Geländegliederung ist Voraussetzung für eine sehr stark wechselnde Sonneneinstrahlung, eine sehr variable Windexponiertheit, eine unterschiedliche Luftfeuchtigkeit. Knapp neben trocken-heißen Felsformationen und sonnendurchglühten Steilhängen liegen sonnige Sickerstellen, aber auch kühle Schuttrunsen mit kleinen Rinnsalen.
Enge, steile Einschnitte aus den Höhen von Sauwald und Mühlviertel beherbergen feuchtkühles, ausgeglichenes Schluchtwaldklima und sonnige Rasen am Talgrund tragen schwach submediterrane oder kontinentale Klimazüge.

Vegetation: Auf Grund der starken Geländegliederung und der damit zusammenhängenden vielfältigen Standortbedingungen kommt es zur Ausbildung einer Vielzahl von Pflanzengesellschaften. Wir finden daher im Donautal ein kleinräumiges Vegetationsmosaik mit großer Artenvielfalt. Die Zahl der Blütenpflanzen beträgt rund 700, die Zahl der Moose dürfte etwa 200 erreichen.

Blockströme tragen im Oberen Donautal eine vielfältige Flechten- und Moosflora.  Bemerkenswerte Refugialräume für andernorts nicht mehr vorhandene Pflanzen sind auch die einmündenden Bachschluchten. Viele Pflanzen des Donautales fehlen in weiten Teilen Oberösterreichs oder sind so selten, dass sie in die „Rote Liste gefährdeter Pflanzen Österreichs“ aufgenommen wurden.
Die Traubeneichenwälder sind in dieser Dimension in Oberösterreich einmalig. Und eine kleine, sehr stark gefährdete Baumart, die Elsbeere, wurde erst 1978 in diesem Gebiet wieder entdeckt. Dazu kommt noch, dass Blut-Storchschnabel und Wimper-Perlgras nur in diesem Gebiet vorkommen. Die stellenweise schwierige Zugänglichkeit der Wälder verhindert bisher eine intensive Bewirtschaftung. Daher befinden sich im Donautal vereinzelt sehr naturnahe Wälder mit viel Totholz. Dieses bietet vielen Sporenpflanzen wie Flechten, Moosen und Pilzen Lebensgrundlage. Wieder sind darunter sehr viele Arten, die heute in der intensiv bewirtschafteten Kulturlandschaft sehr selten sind.

Fauna: Uhu, Äskulapnatter, Smaragdeidechse und - als Vertreter der Insekten der Hirschkäfer - mögen stellvertretend für viele Tiere genannt sein, die sich hier in der Region des Oberen Donautals wohlfühlen und vermehren können.

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